Die Genossenschaft

Die lange Geschichte der Genossenschaft L'Ortofrutticola di Albenga beginnt 1941, doch ihre Wurzeln reichen viel weiter zurück bis ins Jahr 1903, als die „Federazione Agricola Anonima Cooperativa di Albenga“ gegründet wurde. Dieser erste Schritt in Richtung landwirtschaftlicher Kooperation wurde von Felice Chiesa, dem ersten Präsidenten der Föderation, geleitet und hatte das Ziel, den kollektiven Versand landwirtschaftlicher Produkte per Bahn zu erleichtern, Materialien und Düngemittel zu beschaffen und den lokalen Bauern rechtlichen Beistand zu bieten. Zu jener Zeit gab es in Albenga auch andere Initiativen wie den aristokratisch inspirierten Landwirtschaftlichen Konsortium und den Mobilen Beratungsdienst, die durch Experimente und Innovationen die Modernisierung der lokalen Landwirtschaft förderten.

Die ersten Wachstumsschritte
Im Jahr 1929 verabschiedete die Versammlung der Föderation die „Versandbestimmungen“, ein weiterer Schritt zur Strukturierung der lokalen landwirtschaftlichen Aktivitäten. Allerdings wurde die Föderation 1939 in das von der faschistischen Regierung gegründete Provinzielle Landwirtschaftliche Konsortium eingegliedert, was den Verlauf der landwirtschaftlichen Kooperation vorübergehend veränderte.
Der Wendepunkt kam am 12. Oktober 1941. Trotz der Opposition des Regimes versammelten sich mehr als 450 Personen im Odeon-Kino, um die Società Anonima Cooperativa „L'Ortofrutticola“ zu gründen, mit Giuseppe Vazio als erstem Präsidenten und 208 Gründungsmitgliedern. Dies markierte die offizielle Geburtsstunde der Genossenschaft, gekennzeichnet durch die Unterzeichnung der Gründungsurkunde und die Ausgabe der ersten Aktien im Wert von 100 Lire.

Jahre der Entwicklung
In den 1950er und 60er Jahren durchlief die Genossenschaft L’Ortofrutticola di Albenga eine Phase bedeutenden Wachstums. Die kollektiven Lieferungen vervielfachten sich ebenso wie die Handelsaktivitäten rund um das „Düngemittellager“. Die Genossenschaft trug zur Gründung des Experimentellen Gartenbauzentrums bei und begann 1959 mit dem Export, wofür spezielle Regelungen eingeführt wurden.
1960 machte die Genossenschaft einen weiteren Schritt: Sie erhöhte ihr Kapital und erwarb Land im Gebiet Morella, wo der neue Hauptsitz errichtet werden sollte. Zehn Jahre später, 1970, wurde der neue Hauptsitz in der Via Dalmazia fertiggestellt, was den Beginn einer Phase technologischer Innovation markierte, wie zum Beispiel die Einführung der „Auktionsverkäufe“ im Jahr 1971 mit einem elektronischen Auktionator – eine revolutionäre Methode für jene Zeit.

Innovation und neue Herausforderungen
In den 1970er Jahren begann die Genossenschaft eine kommerzielle Zusammenarbeit mit Coop und richtete 1973 einen technischen Assistenzdienst für ihre Mitglieder ein. 1986 wurde im Gebiet Massaretti das Ce.Mi.Va. (Zentrum für Sortenverbesserung) gegründet, eine Initiative, die die Genossenschaft an die Spitze der landwirtschaftlichen Innovation stellte. Zwei Jahre später, 1988, führte die Genossenschaft integrierte Schädlingsbekämpfungssysteme ein und verstärkte damit ihr Engagement für nachhaltigere landwirtschaftliche Praktiken.
1999 wurde ein bedeutender Meilenstein in der territorialen Zusammenarbeit erreicht: die Gründung von „Coop Intesa“, das Ergebnis einer Fusion von L'Ortofrutticola, den Ingauni-Weinbauern und der Olivengenossenschaft von Arnasco.

Ein neuer Hauptsitz und Modernisierung
Zwischen 2004 und 2011 machte die Genossenschaft einen entscheidenden Schritt für ihre Zukunft, indem sie Land im Gebiet Massaretti für den neuen Hauptsitz erwarb. Nachdem das Projekt 2006 genehmigt wurde und 2009 mit dem Bau begonnen wurde, wurde der neue Hauptsitz 2012 eingeweiht. Dieser wichtige Meilenstein wurde 2013 durch die Installation einer Photovoltaikanlage ergänzt, was das Engagement der Genossenschaft für erneuerbare Energien unterstreicht.

Zertifizierungen und Anerkennung
Das Jahr 2016 markierte einen wichtigen Meilenstein für die Qualität der Produkte der Genossenschaft: L'Ortofrutticola erhielt die GLOBAL G.A.P. – CHAIN OF CUSTODY Version 5.0 Zertifizierung für Topfpflanzen und geschnittene aromatische Pflanzen sowie für frische Gartenbauerzeugnisse. Die Zertifizierung für Bio-Produkte bei geschnittenen aromatischen Pflanzen wurde ebenfalls erweitert, was das Engagement der Genossenschaft für Nachhaltigkeit und Exzellenz unterstreicht.

Umstrukturierung und neue Horizonte
Im Jahr 2019 durchlief L'Ortofrutticola einen internen Umstrukturierungsprozess, der 2020 in einer neuen vertikalen Organisation und der Ernennung eines neuen Generaldirektors gipfelte. Diese Transformation markierte eine neue Phase für die Genossenschaft und stärkte ihre Position, um den Herausforderungen des modernen Agrarmarktes mit einer effizienteren und robusteren Struktur zu begegnen.
Heute bleibt L'Ortofrutticola di Albenga ein Bezugspunkt für die Landwirtschaft in Ligurien und bewahrt die Werte von Kooperation und Innovation, die ihre lange und reiche Geschichte geprägt haben.